Der Adler ist gelandet - Die ersten Schritte

17. März 2021 | Funchal, Madeira, Portugal | Sören

Nicht, dass es so aussehen soll, als würde ich nur die Beiträge zum Organisatorischen schreiben, aber irgendwie kann man beim Studieren der Autoren zu den jeweiligen Artikeln doch eine solche Aufteilung vermuten. Hmm, ich sollte intervenieren und auch mal einen Abenteuer-Blog schreiben. Obendrein könnte ich dann schöne Bilder verwenden, um die Zeilen des Erlebten auch noch mit visuellem Content anzureichern.

Vielleicht sollte ich aber auch einfach mal hier ein paar schöne Bilder ergänzen. Die haben dann zwar nichts mit dem Organisatorischem zu tun, sehen aber immerhin gut aus. Mal sehen.

Nun aber zum Wesentlichen, dem Inhalt dieses Blogs – unserer Entscheidung einen Mietwagen zu nehmen, obwohl wir lieber mit den Öffis unterwegs sind sowie wie wir an diesen gekommen sind, was unsere Erfahrungen mit den Buslinien sind und was wir über Wanderrouten (geöffnet und geschlossen), Zeltplätze und Mehrtageswanderungen herausgefunden haben (hier könnte man auch schöne Bilder einbinden).

Wir brauchen einen Mietwagen - Unser FiFi500

Als wir unsere Casa Benedita gebucht hatten, die sich am Westende von Madeira befindet, hatten wir noch die Mobilität per Bus im Kopf. Frederica, unsere Gastgeberin hatte uns jedoch mehrfach ans Herz gelegt, einen Mietwagen zu nehmen. Warum das?, wenn doch auch Busse fahren und das sehr pünktlich und zuverlässig. Im Nachhinein lassen sich einige Gründe aufführen – Danke Frederica.

Unabhängigkeit

Es gibt zwar, wie im unteren Absatz zu lesen, ein gut ausgebautes und funktionierendes Bus-, Taxi- und Uber-Netz, aber die Strecken, obwohl auf einer Insel mit nicht mehr als 60km Länge, sind kurvig und lang sowie oft nicht per Bus zu erreichen. Da wir auch viele Wanderungen machen wollten und uns die Corona-bedingte Sperrzeit im Nacken saß, war uns Unabhängigkeit sehr wichtig. So konnten wir die abgelegensten Ziele für unsere Wandererkundungen und Städte in einem drittel der Zeit erreichen, als mit dem Bus. Zum Vergleich: Mietwagen ab Flughafen bis Ponta do Pargo 75 Minuten, mit dem Bus hätte das über 2 Stunden gedauert und wir hätten noch 3 km von der Bushaltestelle laufen müssen, um unsere Unterkunft zu erreichen. In die Mitte der Insel, also dem Ausgangspunkt vieler Wanderungen fährt so gut wie kein Bus.

Preis

Der ist unschlagbar. Für die kleinste Mietwagenklasse haben wir für 8 Tage gerade mal ca. 55 €, inklusive Versicherung, bezahlt. Selbst eine Strecke mit dem Aeroport-Bus ins Zentrum von Funchal kostet mit Gepäck schon 8 € pP. (Anm.: Die Strecke von Funchal nach Baia d’Abra (Flughafen liegt etwa auf der Hälfte) kostet mit dem (gleichen) Bus 3,75 pP.).Ein Schelm, wer da keine Verschwörung der Madeirischen Busfahrergewerkschaftsangehörigen sehen will ;).

Ok, zurück zu den Facts. Gebucht haben wir nicht vor Ort, sondern über Check 24, was echt gut funktioniert hat, insbesondere da wir uns anschließend nicht mit Versicherungen wie Haftpflicht, Glas, Unterboden und der Dinge beschäftigen mussten. Im Sorglos-Paket ist alles schon mit drin. Ohne Versicherung haben ich auch schon Angebote ab 30 € für 8 Tage gesehen. Normalerweise sollte eine Auto der kleinsten Klasse aber nicht über 10 € zzgl. Sprit am Tag kosten.

How to get the car?

Wir haben über Check 24 unseren FiFi500 bei der Firma Centauro gebucht. Centauro ist nicht direkt am Flughafen sondern knapp zwei Kilometer entfernt. Leider haben wir keine Möglichkeit gefunden, den Flughafen zu Fuß zu verlassen und die 30 Minuten zur Mietwagenfirma zu laufen. Das war aber auch nicht nötig, denn Centauro bietet einen Shuttle-Service vom Flughafen zur Zentrale an und auch wieder zurück, wenn man das Fahrzeug abgegeben hat. Hier die Nummer, ich weiß allerdings nicht wie lange diese aktuell ist, vom Shuttlebusfahrer.

Aufgrund der Verschiebung unseres Fluges um einen Tag hatten wir jedoch einige Herausforderungen, bei denen uns das Personal von Centauro echt entgegen kam. Was also war passiert?

Nachdem wir einen Tag länger in Berlin verbringen durften, erlosch unsere Reservierung (Anm. Bei Centauro wird der Mietwagen nach dessen Buchung nur 12 Stunden vorgehalten). Als wir also dort ankamen, wurde uns eröffnet, trotz dessen wir unsere Flugnummer beim Flugtracking der Buchungsseite eingegeben hatten und Check24 somit wusste, dass wir später kommen, uns eröffnet, dass unser Fahrzeug schon vergeben war. Check24 hat die Info also entweder nicht weitergegeben oder Centauro nicht überprüft. Im Nachhinein betrachtet hätten wir am besten direkt nach Bekanntgabe der Flugverschiebung Centauro direkt kontaktieren sollen.

Ok, nach einer kurzen Diskussion und Ärger meinerseits, machte uns die Firma ein eigenes Angebot (123 € für 8 Tage), welches ich aber ablehnte. Wir schauten lieber nochmal auf der Seite unseres Brokers und siehe da, wir konnten ein neues Fahrzeug buchen (normalerweise 2 Stunden später Abholung, aber wir bekamen es sofort). Auch der Transfer der Informationen funktionierte über Check24 sofort und reibungslos, sodass wir schnell starten konnten. Noch ein paar Fotos von Innen und Außen machen und schon ging’s los. Der Drop-off gut eine Woche später verlief auch problemlos und wir bekamen unsere Kaution und den hinterlegten Tankbetrag für die erste Betankung von der Firma aus angewiesen.

Was passiert nun mit dem Buchungsbetrag des ersten Mietwagens? Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Normalerweise würden die gut 50 € wohl verfallen, aber ich habe unsere Beschwerde an die Reklamation von Check 24 gegeben. Mal sehen, was da rauskommt.

Und so ging es am Sonntag ab 15:00 Uhr mit unserem Fifi die engen Straßen hinauf und hinab, immer auf der Lauer nach der nächsten Kuh hinter der nächsten Kurve, oder einem Steinabbruch, der die halbe Straßenhälfte blockiert. Aber keine Angst, das ist mit rot-weißem Absperrband über Tage gesichert. Ach ja, hier also das schöne Bild, passend zum Inhalt. Tata – unser Fiat 500.

Wie schon in der Überschrift verraten, gibt es auf Madeira vier Busgesellschaften, welche sich die Insel „aufteilen“. Während SAM den Osten der Insel befährt und auch den Flughafenbus stellt, muss der Besucher der Westseite auf RODOESTE umsteigen. Die Mitte der Insel, also alles, was nördlich von Funchal liegt, kann man mit EACL erreichen. Zur Übersicht zwischen den Busgesellschaften und den angefahrenen Orten füge ich von mac-im-netz.de eine Übersichtskarte ein.

Die vierte Busgesellschaft, Horários do Funchal, stellt die Busverbindungen in und im direktem Umfeld von Funchal. Ein Netzplan kann hier abgerufen werden. Zur Unterscheidung und sicherlich auch um die Corporate Identity zu stützen, sind die Busse der einzelnen Betreibergesellschaften verschieden gestaltet.

In den einzelnen Bussen kann man beim Fahrer die Tickets kaufen. Weiterhin kann man eine Chipkarte bei den einzelnen Verkaufsständen in der Stadt erwerben. Diese kann man aufladen und somit kontaktlos im Bus die einzelnen Fahrten abbuchen lassen. Das geht schneller und freut den Busfahrer.

Auf der Fahrt nach Caniçal haben wir allerdings festgestellt, dass die lokalen Busunternehmen offenbar nur schlecht auf Touristen eingestellt sind. Denn wer zum Startpunkt der Wanderung PR 8 (Vereda da Ponta do São Lorenço) gelangen möchte, muss in Machico umsteigen. Dabei warten die Busse nicht aufeinander und die Fahrzeiten sind sehr eng gestrickt. Wir mussten auf der Hinfahrt eine Stunde warten, weil uns der Busfahrer nicht mitnehmen „wollte“ und uns die Servicedame nicht weiterhelfen konnte, obwohl sie gutes Englisch gesprochen hat. Auf der Rückfahrt haben wir fast unseren Anschlussbus verpasst, den wir gerade noch beim Rausspringen aus dem anderen Bus anhalten konnten. Also nicht zu knapp planen, insbesondere, wenn es sich um die letzten Busse handeln sollte.

Wanderungen, Wanderwege und Zeltabenteuer

Zu entdecken gibt es auf Madeira eine Menge. Unterschiedlichste Landschaftstypen, Vegetation, Blumen, Wandern zu Wasserfällen und Levadas und Steinstränden, Gebirgsplateaus, Hochmooren, Grillhütten… Dabei haben wir erlebt, dass die meisten von uns begangenen Wanderwege noch vergleichsweise „unberührt“ und naturbelassen sind. Allerdings sind wir auch im März unterwegs – wie das zur Hochsaison aussieht, wissen wir nicht. Um unsere Touren zu planen, haben wir Outdooractive genutzt. Wer auf die klassische, analoge Planung steht, kann aber auch den Madeira Rother Wanderführer nutzen oder eben die Wandertourseiten von Madeira.

Hier sind die einzelnen vorgeschlagenen Touren und offiziellen Wanderwege (es gibt aber noch so viel mehr) sehr gut beschrieben.Vor einer Wanderung sollte man sich jedoch die aktuelle Wettervorhersage zu Gemüte führen, da sich das Wetter, insbesondere zwischen Süden und Norden, sehr schnell ändern kann. Neben den Wetterinformationen ist es auch nur zu empfehlen, sich anzusehen, ob der Wanderweg denn überhaupt geöffnet hat. Diese Übersicht von visitmadeira.pt hilft dabei und gibt eine gute Indikation, ob der Weg bewandert werden kann. Viele Wege führen eben an Steilhängen und Levadas entlang und sind ggf. verschüttet oder gerade in Wartung. Eine der super aufbereiteten Tourbeschreibungen für PR 6 ist unten dargestellt.

Weiterhin ist derzeit ein Managementsystem (Menüpunkt: Ver Disponibilidable) in Erprobung, welches für bestimmte Zeitabschnitte die Menge an Wanderern regeln soll. D.h. auch hier ist ggf. eine künftige, vorherige Anmeldung ratsam. Weiterhin sollte man genug Zeit für die An- und Abreise zum Startpunkt der Wanderung einplanen. Klar, Madeira ist nicht groß, hat aber auch keine Autobahnen. Wir haben immer ca. 1 Stunde von den besiedelten Küsten an die Ausgangspunkte in den Höhenlagen benötigt.

Das Highlight von Wanderungen, so dachten wir es uns, sind sicherlich Mehrtageswanderungen, insbesondere eine Inselüberquerung von Porto Moniz nach Caniçal oder Funchal. Auf unseren Wanderungen haben wir dabei wunderschöne Campingspots gefunden. Leider macht uns bisher die Coronaverordung einen Strich durch die Rechnung und die zuständige Behörde hat das Campen noch nicht wieder offiziell erlaubt. Bei den Camp-Spots handelt es sich dabei nicht um gut ausgebaute Campingplätze, sondern um in die Natur eingebettete Möglichkeiten zum Übernachten. Hierfür benötigt man eine Erlaubnis vom IFCN, die man vorher beantragen muss. Wenn man diese jedoch hat – Wow. MEGA. Wir hoffen noch…

Ok, leider sind es nur drei schöne Bilder geworden, aber dafür habe ich die besser Musik…Yeahhh…

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