Der Lykische Weg - von Fethiye bis Kas in 150 Kilometern (1)

01. Mai 2021 | Kas, Türkei | Sören

Einer der schönsten Wanderwege der Welt soll der Lykische Weg, eben durch die Region des ehemaligen Königreichs Lykien, sein. Größtenteils entlang eines Pfades schlängelt sich dieser an der Küste des Mittelmeeres entlang an abgelegenen Stränden mit türkisem und absolut klarem Wasser, durch Pinien- und Zedernwädler, vorbei an Olivenhainen, über sanfte 1.000 Meter hohe Berge mit blühenden Wiesen sowie immer wieder durch Dörfer und über steinüberschüttete Flächen. Letzteres gerade so, also ob aus dem Himmel eine Schubkarre mit Felsgestein einfach so herabgeschüttet wurde.

Als wir unsere Neun-Tage-Tour entlang des Wanderweges gingen und die Mauern, Aufschichtungen und Häuser aus diesen Steinen bewundern konnten, erhielten wir schnell eine Vorstellung davon, was für eine Arbeit es wohl war, die zugeschütteten Flächen fein säuberlich von den Gesteinsbrocken zu befreien, um ein wenig Landwirtschaft betreiben und das Land zu kleinen Ebenen aufschütten zu können. Wer den Lykischen Weg geht, der sollte sich gleich mit dem Gedanken anfreunden, viele Höhenmeter zu absolvieren, eben über das Geröll und manchmal die „Stufen“ von fünf bis zehn Meter hohen Felswänden zu erklimmen. Belohnt wird man mit tollen Ausblicken, abgelegenen und noch nicht touristisch überlaufenen Landstrichen und einzigartigen Camping-Spots an Zisternen, manchmal an Stränden und oft naturbelassenen Orten.

Allgemeine Eindrücke

Wie schon in der Einleitung beschrieben, handelt es sich bei dem Lykischen Weg eher um einen Pfad, als um einen gepflegten Wanderweg. Klar gibt es auch Abschnitte mit Forst- und Asphaltstraßen, aber der größte Teil geht über Stock und Stein und führt manchmal sogar über alte Aquädukt-Bestandteile. 75 Prozent des Untergrunds sind aber lose Steine, die oft in Geröll enden.

Wir, also Lisa und ich, begannen unsere Tour mit Wanderschuhen, obwohl wir auch Wanderer in Turnschuhen oder Crocks gesehen haben. Es scheint also möglich zu sein, auf schweres und stabiles Schuhwerk zu verzichten, aber wir empfehlen es nicht. Allzu oft brauchten wir mit je knapp 16 Kilo Gepäck auf unseren Schultern den Halt und die Stabilität, wenn die kleinen Geröllbrocken kippeln, wegrutschen oder eine unebene Begehfläche aufwiesen.

Wenn man noch Platz hat, sollte man auch einige der vielen Plastetüten mitnehmen, ohne die man hier fast keinen Laden verlassen kann, um etwaigen Müll (den scheint es hier überall zu geben) mitnehmen zu können und in der nächsten Ortschaft in die überall stehenden, großen Entsorgungscontainer zu werfen.

Weitere Erfahrungen und Tipps sind in Lisas Tipps nachzulesen.

Etappe 1 – Das Abenteuer beginnt in Fethyie …

Länge: 20 Kilometer

Start: Kayaköy

Ende: Faralya

Dauer: ca. 9 Stunden

Route: Outdooractive Navigation Lycian Way | Day 1

… nicht ganz. Man kann zwar auch in der Küstenstadt starten, doch die Explorer entschlossen sich für den ursprünglichen Startpunkt, nämlich die alte griechische, aber nun verlassene Siedlung Kayaköy. Auf ging es mit einem kleinen Bus der öffentlichen Verkehrsmittel von Fethyie (zur Anreise siehe Tipps, Abschnitt Orientierung) steil aufwärts nach Ölüdeniz und anschließend nach Kayaköy. Nach ca. 30 Minuten standen wir vor den Toren der „Ghost Town“ und zahlten je 10 Lira Eintritt, um unser Abenteuer zu beginnen.

Auf den ersten steil ansteigenden Höhenmetern zur alten Kirche und weiter zur ehemaligen Schule des 1922/23 verlassenen Ortes bekommen wir einen guten Eindruck über die Lebensweise in der Siedlung. Die Gassen sind eng und bestehen nur aus in die Erde eingelassenen Steinen. Die Häuser sind ein- bis anderthalbgeschossig und meistens, das haben wir jedenfalls vermutet, befindet sich ein domartiger Abort nahe bei den Häusern. Von der Inneneinrichtung ist leider nichts geblieben, wohl aber von den lebendigen Farben der ehemaligen Häuser. Es war schon ein toller Anblick, all die an den Hängen stehenden Steinhäuser ohne Dächer zu sehen und den Aufstieg zum Pfad nach Ölüdeniz zu nehmen, der alsbald von Stein in Waldboden übergeht. Begrüßt wird man dort vom harzigen Duft der Pinien und Zedern, der einen fortan bis in den nächsten größeren Ort begleiten.

Diesen ersten Abschnitt genommen geht es auf verworrenem Wege, unterbrochen von einigen Bauvorhaben, weiter bis zum offiziellen Startpunkt des Lykischen Weges – einem gelben, halbrunden Tor wie beim Marathon. (Den hat ja Lisa schon in Izmir gewonnen *smile) Kaum daran vorbei, befinden wir uns also offiziell auf dem Wanderweg, der uns fortan neun Tage begleiten soll. Der Start allerdings ist unspektakulär. Klar, man hat einen Ausblick auf die „Blaue Lagune“, die wir schon beim Paragliding bewundern konnten, aber die ersten Kilometer verlaufen auf einem schnöden, gepflasterten Weg.

Aber diesen überwinden wir bald, als schließlich der steile Anstieg beginnt, der uns auf 800 Meter bringt. Das Brennen der Mittagssonne wird erst erträglicher als wir neben uns den Babadag aufsteigen sehen und die aufziehenden Wolken uns vor den Sonnenstrahlen schützen. Die Hochebene überqueren wir an vielen schon existierenden Zeltmöglichkeiten vorbeiwandernd, bis zum nächsten kleinen Dorf, in dem wir uns eine Pause bei gezuckertem Çay (Engerie, Energie, Energie) gönnen. Weiter geht es nun stetig bergab über Kirme nach Faralya. Hier kaufen wir uns quasi beim Schließen des Tekels noch zwei Bier, um uns an unserem anvisierten Zeltspot zu belohnen und die ersten 1.800 Höhenmeter ausklingen zu lassen.

In Faralya gibt es einen offiziellen Camping Spot auf einer Klippe, der einen fantastischen Blick auf die Bucht und den Strand zulässt. Wir lassen diesen hinter uns und halten uns an der linken Bergflanke, bis wir in der Mitte dieser eine schmale, freie Camping Area finden, die einen ebenso fantastischen Blick zulässt. Dort verbringen wir unsere erste Nacht unter Sternen und mit den schallenden Versen des Muezzins.

Etappe 2 – Wir spielen Tomb Raider und Robinson Crusoe

Länge: 14 Kilometer

Start: Faralya

Ende: Paradise Beach

Dauer: ca. 9 Stunden

Route: Outdooractive Navigation Lycian Way | Day 2

Beim Frühstück mit Haferflocken und Babybrei schauen wir auf eine märchenhafte Bucht, mit einem Segelboot, Strand und kleinen Strandhütten, umsäumt von einer von ersten Sonnenstrahlen geküssten Steilküste. Man könnte hier so verharren, doch uns treibt es weiter. Vorerst an einer Wasserstelle vorbei, die wir auch für unsere Waschung nutzen und weiter den Pfad entlang der Küste mit stetem Blick auf das kühle, aber unerreichbare Nass, bis ca. 4 km von unserem Startpunkt entfernt. Eigentlich sollte es hier in Aktas eine Lykische Grabstätte geben, aber wir finden nur Boutique Hotels und jaha, eine tolle Einstiegsstelle zum Steinstrand. Da uns die Sonne schon aufgeheizt hat, wollen wir uns das nicht entgehen lassen und beschließen eine kurze Mittagsbadepause einzulegen. Die Gelegenheit nutzend schwimme ich die Küste entlang, um wenigstens von der Seeseite aus einen Blick auf die Lycian Tombs zu werfen. Die fand ich zwar nicht, aber dafür romantische, mit weißen Tüchern überspannte Badeinseln einiger Hotels. Sicherlich ein schöner Ort, um hier ein paar Tage zu entspannen. Auch die nächste Tomb auf unserem Weg enttäuscht uns und das, obwohl wir extra einem Umweg von über zwei Kilometern machen. Nicht, dass diese Grabstätte nichts zu bieten hätte, sie ist eben einfach nicht da, oder besser, wir können sie unter den Steinbergen und Bienenstämmen nicht finden. Naja, als Tomb Raider hätten wir wohl unseren Beruf verfehlt 🙂

Weiter geht es nach Kabak, einem echten Aussteigerort, oder eben einem Ort voller Touristen und für diese auch extra hergemacht. Überall gibt es kleine, aber fein und gemütlich hergerichtete Pensionen und Zeltmöglichkeiten. Das ist wohl auch der Grund, warum das Zelten rund um Kabak untersagt ist. Wir sind eigentlich schon mehr als fertig und überlegen uns nach dem Aufstocken unserer Wasservorräte in einem Tekel, hier zu bleiben. Der Sandstrand und das Flair laden geradezu dazu ein, unser Zelt auf einer der zahlreichen verfügbaren Holzplattformen aufzuschlagen und einfach unsere Glieder zu entspannen.

Doch… wir entscheiden uns, weiterzugehen. Noch drei Kilometer, da soll es einen fantastischen Strand geben, den Paradise Beach. Niemand hat uns jedoch gesagt, wie schwer dieser zu erreichen ist. Nach über anderthalb Stunden über Stock und Stein, dem Beklettern einer Zehn-Meter-Wand mit unseren 16-Kg-Rucksäcken und dem Bezwingen von Steinpfaden kaum breiter als zwei Füße sowie einem fertigen und fast weinendem Lischen erreichen wir eine verzauberte Bucht abseits von vielen Menschen, mit Sandstrand, zarten Wellen, Feuerstellen und der Möglichkeit, unser Heim direkt am Mittelmeer im Sand aufzubauen. Welch Entschädigung für unsere Mühen.

Als erste Amtshandlung springen wir in das kühle Nass und lassen uns von den Wellen sanft tragen. Danach schnell das Zelt aufbauen und uns in den Sonnenuntergang legen. Nice. Zwischendurch geben wir von unseren Wasserreserven noch einen halben Liter an zwei weitere Wanderer aus Izmir ab, deren Wasservorräte erschöpft sind. Wichtig: Direkt am Paradise Beach gibt es kein Frischwasser. Nach Aussagen eines anderen Wanderers erfahren wir am nächsten Morgen aber, dass man weiter oben am Cennet Camp (1 Km bergauf) Wasser kaufen kann. Wer also einen Tag Pause hier am Strand einlegen möchte, kann sich dort hervorragend eindecken.

Für Lischen beginnt ein entspanntes Schlafen bei Meeresrauschen, für Sören eher eine unruhige Nacht bei rauschender Lautstärke der brechenden Wellen. Am nächsten Morgen finden wir den ersten Skorpion in unserer Ausrüstung – ein etwa einen Zentimeter großes, fast durchsichtiges Exemplar. Wir fühlen uns wie Robinson Crusoe.

Etappe 3 – Den Bergkamm erklimmen und aus osmanischen Zisternen Wasser schöpfen

Länge: 16,5 Kilometer

Start: Paradise Beach

Ende: Bel

Dauer: 8,5 Stunden

Route: Outdooractive Navigation Lycian Way | Day 3

An der Küste entlang wandernd kommen wir nach ca. einer Stunde an einem weiteren traumhaften Camping Spot an der Küste entlang, der mit alten Ruinen gespickt ist. Hier, in Kalabanita, legen wir einen ersten Badestopp ein. Ein kleiner Steinstrand mit kristallklarer Lagune lädt zur letzten körperlichen Erfrischung ein, bevor es in einen gnadenlosen, steilen Aufstieg auf 500 Meter Höhe geht. Spätestens hier bereut man es, wenn man keine ausreichenden Wasserreserven hat. Erst ganz oben findet man eine osmanische Zisterne, die in unserem Fall noch zu einem Viertel gefüllt war.

Es ist schon beeindruckend, in welchem guten Zustand sich die steinerne Halbkugel nach so langer Zeit befindet und wie gut die Wasserqualität ist. Trotzdem nutzen wir zu diesem Zeitpunkt unseren Wasserfilter und Steripen Wasserdesinfizierer, um unsere voll erschöpften Wasserreserven aufzufüllen. Wenn man etwas weiter geht findet man an einem Baum ein Hinweisschild, welches einem zu einem Campingplatz führt, der wohl auch Getränke und Wasser anbietet.

Auf geht es weiter über das Plateau, durch steinige Olivenbaumfelder (der Weg ist hier manchmal schwer zu finden) und weitere 250 Höhenmeter bis nach Gey. Hier machen wir Çay-Pause in dem einzigen Imbiss in dem Dorf. Dort treffen wir dann auch unsere zwei Dudes aus Izmir wieder, jene, denen wir mit unseren Wasserreserven aus der Klemme geholfen haben, die uns zugleich auf ein hausgemachtes Gözleme (eine Art riesiger, in unserem Fall mit Spinat, Minze und Gewürzen gefüllter Pfannkuchen) einladen. Lecker.

Von Gey machen wir uns auf einem anfangs befahrbaren Weg in Richtung Bel auf. Nach ein paar Kilometern verlassen wir diesen und biegen zwischen Olivenbäumen auf den Lykischen Weg in der bekannten steinigen Pfadform ab. Wir schlängeln uns entlang der Bergflanken und treffen hin und wieder auf Ziegen, mal auf Olivenbäumen stehend, mal auf den wenigen ebenen Flächen grasendend bis nach Bel. Hier stocken wir unserer Wasservorräte auf dem Dorfplatz nahe der Moschee auf und passieren die einzige Pension „Fatma“ zum Zelten (ist nur eine bewachsene Einfahrt), um ca. drei Kilometer weiter an einer Zisterne und einem verlassenen Hüttlein unser heutiges Domizil zu errichten. Wahrlich ein Ort im Wald, der zum Träumen und einem kleinen Feuerchen einlädt.

4. Etappe – Auf zum Tomato Beach Patara

Länge: 10 Kilometer

Start: Bel

Ende: Patara Camping

Dauer: 4,5 Stunden

Route: Outdooractive Navigation Lycian Way | Day 4

„Hallo Lischen, aufwachen, ein neuer Tag beginnt. Auf zum Traumstrand. Wir müssen nur noch den Abstieg…“

Wir werden von Ziegenglockenläuten geweckt und hören, wie ein Hirtenhund erstmal unser Zelt beschnüffelt, um zu checken, ob wir in vertrauenswürdig sind. Puh, Prüfung bestanden. Als wir uns aus unseren Schlafsäcken schälen blicken wir in ein grünes Tal, direkt vor uns erstreckten sich grüne, mit Gänseblümchen bedeckte Wiesen und mit Steinmauern befestigte Terrassen. Nach unserem Frühstück, wieder einmal bestehend aus Haferflocken und Babybrei erschließen wir die benachbarte Zisterne. Auf den ersten Blick sieht diese so, aus wie ein Stall oder eine Unterkunft für Schäfer, oder eben Ziegenhirten. Nach drei Versuchen, eine brauchbare Befestigung unserer Haltegurte an unserem Kochtopf zu basteln, haben wir die optimale Schnürung raus. Mit einer Plasteflasche geht es auch, wenn man Steine auf den Boden packt, oder Löcher zum Volllaufen in den Boden macht. Wir aber schöpfen mit unserem Kochbecher das Wasser, indem wir eine Schlaufe darum legen, die dann ein Dreieck, mit der Verbindung des Seils mittig über der Öffnung bildet. Der Schwerpunkt also mittig unter den beiden Schenkeln des Dreiecks sitzt. Somit kippt beim Einholen des Bechers nicht alles wieder heraus. Der Schwerpunkt ist austariert und die Gewichtskraft wirkt senkrecht nach unten. (Oh wow, Söri, hier kommt der Ingenieur durch. Zur besseren Nachvollziehbarkeit, checkt doch einfach das Bild J)

Nach dem Auffüllen unserer Wasservorräte gilt es, den steilen Abstieg meistern. In der prallen Sonne beschreiten wir einen steilen, mit wenigen, schattenspendenden Olivenbäumen gesäumten und wie immer steinigen Pfad. Immer weiter geht es 700 Höhenmeter bergab. Begleitet werden wir von unserem treuen Hundebegleiter Arslan, dem wir an der nächsten Wasserstelle ordentlich Frischwasser schöpfen, während wir die Gelegenheit zum Waschen nutzen, bevor uns eine Schafherde zum Weitergehen auffordert und selbst das kühle Nass in beschlag nimmt.

Erfrischt geht es die letzten Kilometer durch Gavuragili. Auf dem Weg haben wir schonen einen imposanten Ausblick auf den sagenhaften Strand von Patara. Und wahrlich reicht dieser unbebaute Strand bis zum Horizont. Ganze zehn, leicht geschwungene Kilometer. Bis zum Patara Green Camping, welches bereits in Fethiye und dann auf dem ganzen Lykischen Weg mit gelben Schildern geworben hatte (gutes Marketing), sind es nunmehr nur noch ein paar Schritte. Nach fünf Tagen entscheiden wir uns nicht für das Zelten zwischen den Dünen, sondern für den Campingplatz im Dünensand. Einmal richtig Duschen und auch unsere Wanderklamotten waschen, das sind uns auch die 50 Lira pro Person, wert. Besonders ist der Platz nicht und auch der Service ist wenig beeindruckend, insbesondere wenn während Gäste beim Essen und Trinken sind, der Rasen gemäht und dabei ordentlich Sand und Staub aufgewirbelt werden.

Früh ankommen bedeutet auch, die Zeit nutzen zu können (bisher haben wir unsere Campspots ja meistens eher am späten Nachmittag oder in den Abendstunden erreicht). Die Explorer entscheiden sich für einen Spaziergang entlang des Strandes. Hier gibt es einige Besonderheiten. Zum einen fahren hier gern Jugendliche mit ihren Mopeds auf dem festen Teil des Strandes lang, ebenso wie Familien mit Autos. Zum Anderen ist nach den Dünen des fast 30 Meter breiten Strandstreifens nichts mehr, außer Schwemmland und Büsche. Eine weitere Besonderheit ergibt sich aus der wirtschaftlichen Nutzung des sich anschließenden, fruchtbaren Tals: Man kann hier Tomaten direkt aus dem Mittelmeer fischen. Man braucht dafür einfach nur dem Strand zu folgen und schon kann man frische, rote, reife Tomaten aus dem Sand „ernten“. Man könnte auch sagen, ich habe „containert“, so wie mich die Einheimischen ansahen. Der Tomatensalat, den ich am Abend aus der reichhaltigen Ernte gemacht habe, schmeckt allerdings hervorragend. Das mit den Tomaten hat eine ganz einfache Bewandnis. Das Tal ist vollgepfropft mit Gewächshäusern, in denen beinahe ausschließlich Tomaten angebaut werden. Das muss man sich mal vorstellen: ein 30 Kilometer breites Tal mit Gewächshaus an Gewächshaus. Da werden eben einfach auch mal Tomaten in die Versorgungsflüsse geworfen, treiben dann in das Mittelmeer und zurück an die Küste.

Am Abend gibt es dann noch eine Zigarre am Strand, Sterne am Himmel und die Antwort auf die uns beschäftigende Frage, warum denn so viele russischsprachige Wandergruppen auf dem Lykischen Weg unterwegs sind (ich würde fast behaupten: bis auf ein oder zwei türkische Gruppen treffen wir nur russische Wanderer). Die Antwort ist sehr einfach: Seitdem ein russischer Blogger über den städteverbindenden Weg berichtet hat, sind alle so begeistert, dass es einen echten Run auf diesen ersten, wunderschönen Teil des Wanderweges gibt.

Mehr zu lesen gibt es hier im zweiten Teil der Erkundung des Lykischen Wegs durch die Explorer.

Noch mehr über den Lykischen Weg erfahren?

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