
Beer Tasting Around the World
23. Juli 2021 | Vlorë, Albanien | Sören
Wenn wir schon gern Bier trinken und obendrein auch einen Biercounter geflissentlich führen, dann können wir auch ein Bierranking verfassen, so dass nach uns Reisende von vornherein die „Besten“ zur Verfügung stehenden Biere trinken können. Dabei möchte ich zwei Grundregeln formulieren.
- Das jeweilige Bier schmeckt eisgekühlt am Besten.
- Das jeweilige Bier sollte frisch sein und nicht schon ein paar Tage im Auto oder Rucksack gelegen haben.
Da sich die Explorer im Nachhinein nicht mehr an jeden Geschmack und an jedes Mundgefühl erinnern können, werden wir nur bei den Spitzenbieren eine kleine Beschreibung abgeben und sonst unser Ranking Bände sprechen lassen.

Madeira (Portugal)
Die RAM, auch wenn nur eine Insel, hat tatsächlich eine eigene Brauerei und somit mindestens ein eigenes Inselbier, welches wir ausreichend gekostet haben. Insgesamt haben wir drei Biersorten der Marke Coral probiert. Dabei hat uns das „Coral Stout“ am Besten geschmeckt – erfrischend durch eine hohe Anreicherung mit CO2 und gleichzeitig überaus malzig und abgewogen schmackhaft. Daneben gesellen sich ein „Coral Pils“, ebenfalls sehr lecker und leicht hopfig sowie ein alkoholfreies „Coral 0“.
Auf die Plätze 2 und 3 heben wir die Biere von „Super Bock“ gesetzt. Zuerst wieder das Stout, gefolgt von dem normalen und eh schon extrem lecken „Super Bock“. Dicht gefolgt vom Sagres.
Türkei
Auch wenn die Türkei nicht gerade als Bierland bekannt ist und es zunehmend Hürden zu geben scheint Alkohol zu kaufen, oder sich diesen leisten zu können, gibt es in der Türkei eine überraschende Vielfalt an Bieren. Auf unserer Liste ist dabei die „Perle des Mittelmeers“, „Efes“, mit all ihren Variationen, ganz oben dabei. Die Wahl fiel uns schwer, dennoch voten wir, auch wenn es schwer verfügbar sein kann, „Efes Winter Blue“ auf Platz 1. Ein leckeres Bier, was an ein IPA erinnert, in einer halben Liter „Handgranatenflasche“, welches durch fruchtige Töne begeistert. Obendrein ist es erfrischend und mit einem tollen Design ausgestattet.
Gefolgt wird das „Efes Winter Blue“ von der gleichnamigen Limited Edition „ Summer Blue“, in einer schönen weißen und dezent gestalteten Flasche. Damit hat Efes auch den Hattrick geschafft, denn auf den 3. Platz ist bei uns das „Efes Pils“ – ein erfrischender, leicht herber Allrounder.
Die Efes Serie wird nun durch Burmonti unterbrochen. Dabei ist das „Burmonti IPA“, welches wir leider nur in einer kleinen Flasche bekommen haben, dafür aber mit Liebe gestaltet (Hopfenrakete mit Astronaut), unser Favorit.
Allein wegen des Designs ist es schon einen Kauf, oder wenigstens eines Blickes Wert. Dicht gefolgt ist das eben genannte, nach Zitrusfrüchten schmeckende und wohlriechende Bier, von „Burmonti“-Unfiltriert.
Nun beginnt auf Platz 6 und 7 wieder die Effes Serie. Auf das „Efes Gold“ folgt das Starkbier „Efes Xtra“. Den Abschluss, wenn auch fast nicht differenzierbar von den beiden Vorherigen, bilden das „Tuborg Amber“ und das normale „Tuborg“.
Kirgistan
Wer es etwas exotischer möchte kann sich unserer Liste aus Kirgistan anschließen. In dieser haben wir zwar auch nicht kirgisische Biere aufgeführt, aber die haben wir eben auch dort gefunden und getrunken. Eine Empfehlung vorweg. Ich würde immer den frischgezapften, wenn auch unbekannten Bieren aus den Frischzapfbierläden den Vorzug geben.
Platz 1 belegt bei uns, mit weitem Abstand, das „Urban 312“. Das Urban hat bestimmt auch ein Pils am Start, wir favorisieren aber das Weißbier und das, wie schon gesagt, frisch gezapft, in eiskalten Gläsern. Das „Urban 312“ ist mild, erfrischend, bananig, leicht milchig goldig und hat einen fruchtigen Geruch. Durch einen hohen CO2 Anteil ist es darüberhinaus geradezu spritzig.
Die Folgeplätze nehmen das dunkle Bier von „Dunkelberg“ (ja, ein deutscher Biername für ein Bier aus Kirgistan) und das „Weissberg“ ein. Beide sind erstaunlich nah dran, an dem was man qualitätsmäßig aus Deutschland kennt. Anschließend möchte ich das Bier „Orion“ benennen und das „Трехсосенское“.
Den Abschluß bilden das „Efes Draft“, „Белый Медведь“, „Arpa“, „Red Sun“ und „Шахтерское“.
Albanien, Kosovo und Montenegro
Auf unserer Peaks of the Balkan Tour genießen wir Biere aus dem gesamten Balkan. Dabei sind wir vom albanischen „Korça“ absolut begeistert. Neben dem hellen, spritzigen und feinherben „Korça Pils“ in seiner grünen Flasche mit der Pilsbringfrau drauf gibt es noch ein etwas schwereres „Korça Dark“. Wie es der Name schon sagt, kann man sich dabei auf ein dunkles Bier einstellen, welches gut gekühlt auch seinen Reiz hat und stark malzig schmeckt sowie mit einer leichten Bitternote versehen ist.
Auf den 3. Platz hat es bei uns das serbische „Jelen Pivo“ geschafft. Ein süffiges Pils mit dem man nichts falsch machen kann. Es ist ausgewogen und rund. Das nächste Bier ist das kosovarische „Peja“, welches man in der gesamten Region bekommt und fast so gut wie das „Jelen“ ist. Auch hier bekommt man für seinen Euro ein gutes Pils, mit dem man nicht daneben liegt. Im Reigen der mittleren Biere spielt auch das „Tirana“ mit, welches leider etwas wässrig geworden ist, aber durchaus erfrischend an heißen Tagen daherkommt.
Etwas abgeschlagen und eher auf der Bierersatzbank sitzend kommen die Biere „Elbar“, „Kaon Lager“,„Stela“, „Peroni“ und „Nikšićko“ daher. Den Abschluß bildet das serbische „Apatinsko“.
Nordmazedonien
Da sitze ich nun hier in Skopje und trinke ein kaltes Skopsko. Warum auch nicht. Sollte ich immer machen, wenn ich schon einen Beitrag über das Biertrinken all over the world mache. Dazu ein wenig Elektro, der aus den Boxen unseres Music Appartements, erklingt und schon tippen meine Finger fast von ganz allein den Text. Wohlgemerkt, dies ist unsere letzte Station auf unserer Reise um die Welt, jedenfalls der Ersten.
Ach ja, ich möchte ja über Biere schreiben. Hmm, um ehrlich zu sein gibt es da gar nicht soviel zu erzählen. Alle Biere die ich hier getrunken habe haben wohl etwas von der Stimmung und der Atmosphäre der Stadt Skopje angenommen. Am Ende sind alle etwas schwach und wässrig. Die Verpackungen wirken imposant, aber der Inhalt ist eben nicht das, was man als Bierliebhaber gern hat.
Außerdem gibt es hier nicht gerade die große Auswahl. Der Barkeeper meinte, als Mazedonier trinkt man Skopsko. Stimmt, was groß anderes gibt es ja auch nicht. Dabei schmeckt mir das normale Skopsko Lager noch am besten – spritzig und am Anfang mit einer starken Hopfennote.
Tja, wen das schon nicht soviel ist, was bleibt da noch?
Aus der gleichen Brauerei kommen noch zwei andere Biersorten. Das Skopsko IPL (Indian Pale Lager) überrascht nicht nur durch seine Verpackung, denn alles ist auf den Kopf gestellt, sondern auch durch eine starke Fruchtigkeit am Anfang und dem Lager eigenen stärkeren Hopfencharakter. Schon lecker, wenn man es eiskalt genießen kann. Dann gibt es da noch das Skopsko Smooth, ein etwas wässeriges Lager, das genau das auch am Ende eines jeden Schlucks den Geschmack prägt – schnell abflauend.
Zwei weitere Biere durfte ich probieren, die zwar unterschiedliche Namen haben, aber aus der gleichen Brauerei kommen. Während man das Zlaten Dap noch genießen kann, rate ich vom Крали Марки definitiv ab.