
Balkan-Adventures in Montenegro – Zwischen Bergen und Mittelmeer, Freiheit und Touristenpolizei, Lebensgefahr und Modeldasein
13. Januar 2022 | Leipzig, Deutschland | Sören
Ein Land zwischen Adria und dem Balkan, nicht ganz hinter den sieben Bergen, aber in jedem Fall einen Besuch wert. Der Sprung von Albanien in den Staat mit den schwarzen Bergen ist schnell gemacht und offenbart allerhand überraschendes. Ein Highlight ist sicherlich, dass Montenegro keine eigene Währung eingeführt hat, sondern mit den nationalen Goldreserven anfangs die DM als Zahlungsmittel einführte (Stabilität und Cleverness, denn warum soll man denn eine eigene Währung mit der gesamten nötigen Infrastruktur einführen, wenn man die auch kaufen kann) und später auf den Euro umstieg, obwohl Montenegro leider noch kein EU-Mitglied ist. Bestehend ist außerdem die Golf 2 Dichte und wie zu erwarten, die leckeren, aber überaus mächtigen Grillfleisch- und Cevapcici-Berge.
Außerdem fällt uns sofort der Unterschied zwischen dem Norden des Landes, an den Ausläufern des Balkans liegend auf und dem Süden, der durch Metropolregionen an der Küste der Adria geprägt ist und extrem beliebt bei den Serben ist. Egal ob wir im wunderschönen Hochgebirge mit schneebedeckten Gipfeln und einer tollen Wald- und Wiesenlandschaft, mit hinreißenden Ausblicken und klaren Quellen sind (unser Peaks of the Balkan Abenteuer – 192 km Albanische Alpen, hart aber ein Muß für jeden Wanderbegeisterten) oder im südlichen Kultur- und Partyhotspot sind, die Gastfreundschaft ist wieder grandios. Ja, fast. Die Ausnahmen bilden der Obertouristenpolizeicommander, mit dem es noch Ärger gab und wir nicht wussten, ob wir überhaupt wieder ausreisen durften und unsere Farmerlady.
Der erste Teil unserer Abenteuer in Montenegro, rund um die Region von Plav, Gusanje und Vusanje ist in den Teilen unserer Peaks of the Balkan Reihe festgehalten. Wer also mehr über die Natur, Wanderungen und deren Grenzerfahrungen, Feiern zum Tag des Staates und dem heroischen Ende unseres Rundwanderungsabenteuers lesen möchte, der sollte nach dem kommenden Blogschmankerl, auch den oben stehenden Links folgen.

Mit dem Bus in der Nacht rübermachen
Aus Albanien einreisend entschließen wir uns für die Busverbindung von Tirana in die größeren Städte, also Podgorica und anschließend die Küstengebiete um Budva und Tivat. Am späten Nachmittag steigen wir aus Gjirokaster kommend in Tirana aus und nehmen den Verbindungsbus von unserem schon bekannten regionalen Busbahnhof zum internationalen Abfahrtterminal, welches weiter in der Innenstadt liegt. Dort buchen wir uns schnell zwei Sitzplätze für die nächste Verbindung, welche sich um 17:00 Uhr aufmacht, über Shkodra und Podgorica unser Ziel, Budva zu erreichen. Das man für den Hops allerdings doch bis nachts um 1:00 Uhr braucht hätten wir nicht gedacht. Ein Grund ist der allabendliche Stau auf der Verbindung zwischen Tirana und Shkodra, welcher sich über Stunden hinzieht und wohl symptomatisch ist. Albaner lieben es schließlich Auto zu fahren und sich den Traum zu erfüllen irgendwann mal einen Daimler ihr Eigen zu nennen. Schließlich überqueren wir mitten in der Nacht die Grenze nach Montenegro und fühlen uns, spätestens nachdem wir in einer Line angetreten sind, um unsere Pässe vorzuzeigen, schon wie zwielichtige Gestalten, zumal in just diesem Moment auch unser Bus genau unter die Lupe genommen wird.
Unser Ziel steht derweil schon seit längerem fest und wir reisen nicht ohne Plan nach Montenegro. Wir machen uns auf nach Budva, einer Urlaubsmetropole an der Adria, um auch dort unsere Tauchskills zu verbessern. Zudem haben wir den verwegenen Plan uns als Volunteers zu verdingen. Freunde, die wir auf der Reise getroffen haben, haben uns ihre Erlebnisse geschildert und uns neugierig gemacht. Außerdem wird es Zeit für eine Aufgabe. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir uns schon mit drei Gastgebern in Kontakt gesetzt und hoffen jeden Tag auf Antwort. Aus unseren Anfragen auf workaway.info ergaben sich letztlich drei Optionen.
Option 1: Wir arbeiten auf einem Landstrich bei Podgorica und helfen dort beim Ausbau des Hauses und der Infrastruktur. Hier waren auch Jan und Melanie, Freunde die wir auf der Etappe von Theth nach Valbona trafen und konnten uns die Gastfreundschaft und die tägliche Bierstunde wärmstens empfehlen.
Option 2: Mitten in Budva steht ein altes Haus, ein Erbstück bei dem das Dach neu gemacht werden müsste sowie das Fliesenmosaik des Pools. Klingt doch wie gemacht für uns, da wir eh schon in Budva verweilen werden, ein Profidachdecker mit an Board wäre und das Meer zum Schwimmen gehen nicht weit wäre.
Option 3: Hey, hier wohnen wir auf einer Farm, lernen Kühe zu melken, Ziegen auszuführen und Käse machen. Yeahh, wir machen unseren eigenen Käse und das, wo Lisa doch so ein Käsegourmet ist. Außerdem werden konstruktive Fertigkeiten angefragt, um einen Stall für Schweine und Hühner zu bauen. Für mich ein Prestigeobjekt. Wo sollte doch genau nochmal das höchste Gebäude in Europa gebaut werden?
Aber vorerst zurück zu unserem Aufenthalt in der lebhaften Küstenstadt.
Budva, eine Strandmetropole voller Lichter und einer Model-Flaniermeile
In Budva angekommen wandern wir mit unseren Rucksäcken und unseren Wanderstöcken, die wir den gesamten Peaks oft he Balkan mitgenommen und liebgewonnen haben, zu unserer Unterkunft. Es geht natürlich bergauf und empfangen werden wir von unserer Gastgeberin im Pyjama, nachdem wir uns mit unseren Stöcken wiedermal einem wildgewordenen Stadthund erwehren mussten. Wir beziehen unsere Zimmer und schmökern noch eine auf dem Balkon, bevor wir in die bequemen Federn fallen und uns von den 12 Stunden Busfahrt erholen. Schließlich haben wir für den nächsten Tag schon wieder allerhand vor.
Früh geht es aus den Federn, mit einem tollen Blick aus unserem Fenster und der Bucht von Budva. In den letzten Jahren wurde auf jeden Fall viel gebaut und die Hotelpaläste stechen aus dem Boden. Dagegen verschwindet schon fast die historische Altstadt auf einer kleinen Halbinsel. Frisch gestärkt machen wir uns auf, die Stadt zu erkunden und herauszubekommen, wo wir am nächsten Tag Punkt 9:00 Uhr sein sollen, um unsere drei Tage Tauchtour zu beginnen. Im Sonnenschein wandern wir in die Stadt hinab um mitten im bunten Sommertreiben der Touristen zu landen. Junges Volk wohin man schaut. Fast könnte man denken man sei in Lorett d‘ Mar. Alle laufen gestyled herum, am Besten in Bikinis und einem losen Tuch um die Hüften oder eben Oberkörper frei – Why not. Also schließen wir uns dem Urlaubsfeeling an. Dabei haben wir die Idee am Abend richtig schön essen zu gehen und haben auch schon ein leckere Grillrestaurant entdeckt, aus dessem Schlot feinste Grilldüfte herüberwehen.
Nach einem Kaffee und einer Tour durch die Neustadt und Altstadt finden wir das Budva Dive Center und werden dort herzlichst von Rudi und Victor begrüßt. Zwei Montenegriner, die jetzt in Deutschland leben, aber im Diving Center noch im Sommer aushelfen. Nachdem wir uns bekannt gemacht haben und alle Daten für den nächsten Tag ausgetauscht haben kommt Lischen der Gedanke ja auch schön herumlaufen zu wollen. Fragt sich, ob sie das nicht eh schon so macht. Kurzerhand begeben wir uns also auf Shoppingtour und halten Ausschau nach einem schönen Kleid für den Abend. Fündig werden wir auch, als wir in einem Laden einen schwarzen Einteiler finden (Edel-Jumpsuit). Der passt fantastisch und sieht super aus. Also gekauft und stolz eingepackt.
Was gehört aber zum Ausgehen dazu? Mit einem Kleid ist es ja nicht getan. So wenden wir uns den äußeren Mauern der Altstadt zu, schlendern durch die schmalen Straßen und an den wunderschönen und märchenhaften, kleinen Plätzen hinter eben diesen Mauern entlang, um schließlich bei einem Barbier zu landen, der mir eine neue Frisur und ein Bartimprovment verpasst. Hier bekommen wir auch die Empfehlung für Lisa. „Hey, ich habe da einen Freund, der macht echt tolle Färbungen und hat einen Color Master Degree.“. Also nichts wie hin und Lisa legt sich gleich unter die Schere und das Coloring-Mouse. Was wir nicht wissen, scheinbar verstehen die trotz Bild nicht, was Lisa eigentlich will. Einer rennt los und besorgt schnell noch die Farbe, während der andere schon blondiert. Am Ende saß eine weinende Lisa vor mir und schalt es ein Grand Debakel. Die Haare waren Pink, geglättet und nicht mit einem Ansatz gefärbt. Klar, ein ganz anderes Level als in Albanien, aber so schlecht sieht es auch nicht aus, so meine Meinung. Aber ich kann Lisas Gefühle und Enttäuschung verstehen, zumal die noch unverschämte 140 € dafür haben wollen. Naja, ändern können wir es nicht mehr und insgeheim finde ich es geil. Es hatte sowas von einem russischen Model, welches mit einer teuren Yacht gerade angelegt hat. Ich glaube ja, dass sich alle heimlich nach ihr umgedreht haben, insbesondere, als wir in unserem Restaurant waren (Ok, hier hätte sich vielleicht keine russische Oligarchin hingetraut).
Immerhin spielt hier eine echte Volksband, die von Tisch zu Tisch geht. Wir bestellen die Spezialität es Hauses, und bekommen über ein Kilogramm Grillfleisch, was wir selbstverständlich nicht schaffen und dafür „böse“ Blicke ernten. Scheinbar ist es hier Pflicht aufzuessen, aber wir platzen gleich. Zum Glück gibt es hier selbstgebrannten Palinka und wir können unsere Mägen etwas Ruhe gönnen. Das mit dem Ziel, die Nacht unsicher zu machen, hat sich dann wohl erledigt, da wir Lebensmittelschwanger und zu später Stunde dann doch den Heimweg antreten. Kaum zuhause angekommen geht es Lisa nicht gut. Sie verbringt fast die ganze Nacht auf dem WC, wo wir doch am nächsten Tag unser Tauchsafari starten wollen. Bei mir geht es keine fünf Stunden später los und wir wechseln uns im Bad ab und versuchen unsere Magenschmerzen unter Kontrolle zu bringen. Da haben wir uns wohl eine dicke Lebensmittelvergiftung zugezogen. Kämpfend zogen wir 8:00 Uhr los, um auf dem Weg zum Tauchen noch ein Paar Koladosen und ein Brötchen zu essen, um den Magen zu beruhigen. Bis wir in unseren Tauchanzügen sind, haben wir wohl nicht damit gerechnet überhaupt starten zu können. Ich will mich gar nicht der Vorstellung hingeben, was passiert, wenn man unter Wasser mal schnell auf die Toilette muss.
Tauchsafari in Budva
Schließlich sind wir aber nicht aus Zucker und abblasen wollen wir unser Abenteuer nicht, zumal es heute an die Pyramiden und den Chimney sollte, also einer Art Schlot, in den man unter Wasser nach oben taucht. Ok, Augen zu und durch. Die Koladosen sind alle und mit der Vorbereitung auf die Tauchgänge – Ausrüstung, Tauchgangbesprechung und der Anfahrt, verblasst auch die Magenverstimmung. Scheinbar scheint das Adrenalin und die Ablenkung unter Wasser, oder auch der Wasserdruck das Nötige zu tun, um einfach entspannt das Unterwasserensemble genießen zu können. Klares Wasser, Fischschwärme, Krabben und Krebse, tolle Fels und Muschelfomationen und einen Barracuda gibt es zu sehen. Uns begeistert wieder die Welt hier unten und die tollen Lichtreflexe unter Wasser. Das wir uns extrem gut mit unseren Mittauchern verstehen macht die Situation noch schöner. Aber bekanntlich kommt nach dem Hoch ja auch ein Tief. Stimmt, das kam dann, als wir nach vier Stunden wieder zurück an Land sind und der Vorschlaghammer auf uns, den Amboss kracht. Von einer Minute zur anderen sind wir so fertig, dass wir die knapp drei Kilometer zu unserer Unterkunft nur noch im Schneckentempo schaffen. Alle 15 Minuten müssen wir eine Pause machen. Wieder hilft uns die ein oder andere Koladose und wir sind froh um 17:00 wieder zuhause zu sein. Nach Essen ist uns nicht und wir verschwinden einfach unter der Bettdecke. Nach ein paar Stunden wachen wir auf, vollkommen erschöpft. Das Abendprogramm besteht dann nicht mehr aus dem Unsichermachen der Uferpromenade, sondern eher aus einem Fantasy-SF-Film auf dem TV – „Die Liga der außergewöhnlichen Gentleman“.
Am nächsten Tag geht es uns schon viel besser und die nächsten Tauchgänge an diesem und dem Tag darauf liefen wie am Schnürchen, so dass wir ab jetzt die Abende wieder besser genießen können. Bei unseren Tauchgängen lernen wir auch die dritte Art ins Wasser zu kommen. Neben dem Giant Stride, dem Shallow Water eintauchen gibt es jetzt die Super-Special-Movie-Einsteigeart, wie in den Agentenfilmen – seitlich über die Schlauchbootwand ins Wasser gleiten.
Budva Nightlife
Moment mal, da war doch was mit so nem Virus, Corona, glaube ich. Stimmt, CoViD gibt’s ja auch noch, was man in Anbetracht des Nachtlebens und der vollen Strände fast vergessen könnte. Budva hat für Besucher echt viel zu bieten. Neben unterschiedlichsten Bars, Diskotheken, Stränden und Erlebnistouren bestechen die Uferpromenade, die historische Altstadt und die Stadtstrände. Neben der Altstadt gibt es einige super gepflegte Strände mit Livemusik, die man durch eines der alten Stadttore betreten kann. Nach unseren Tauchgängen haben wir den „Public Beatch – Plaza Pizana“ zu schätzen gelernt. Hier muss man keinen Eintritt sowie keine Schirmmiete bezahlen und ist eher unter Einheimischen. Nach dem Chill-Programm gönnen wir uns zumeist die bestschmeckensten Wassermelonen aus dem Kühlschrank und begeben uns zum Sonnenuntergang und fertig für das Nachtleben an die Uferpromenade, um zu flanieren, aber was viel spannender ist, anderen beim Flanieren zuzusehen. Das macht sich auch bis in die frühen Morgenstunden mit dem ein oder anderen Bierchen gut, wenn man eine Bank am Ufer hat. Das Essen meiden wir jedoch lieber weiterhin. Dafür gibt es um die Altstadt und vor allem in den alten Mauern tolle Bars. Um noch einen Stehplatz zu bekommen, sollte man allerdings schon etwas früher da sein.
Nach ein paar Tagen zieht es uns allerdings weiter, denn wir haben Nachricht von Option 3 bekommen und können einen Volunteer Job auf der Milch-Käse-Farm annehmen. Nachdem wir uns noch schnell bei der Touristenbehörde in Budva angemeldet haben (eigentlich innerhalb der ersten 24h, was aber auch das Hotel oder die Unterkunft machen sollte) und einige Schwierigkeiten mit der Nachanmeldung am dritten Tag hatten, werden wir von Olga und Alexander unseren Hosts abgeholt und in eine weit, weit, weit entfernte Region gefahren – nach Radovići Begovici.
Mehr zum Farming Life, Timir und Bella unserer Hundefamilie und dem Käsemachen im Beitrag über: Das ist doch alles Käse!
Die Touristenpolizei und kommen wir hier wieder raus?
Ach ja, unsere Nachlässigkeit mit der Anmeldung unseres Aufenthalts in Budva soll uns noch bei unserer Wiederkehr nach Budva auf die Füße fallen. Nach den Erlebnissen auf der Käsefarm reisen wir voll frohen Mutes wieder zurück nach Budva, um anschließend nach Kotor – „Eine echte Überraschung“ aufzubrechen. Da wir uns auf der Farm nicht registrieren konnten und auch nicht an der offiziellen Registrierstelle am Žanjic Beach fündig wurden als auch Olga sich nicht in der Verantwortung sah uns online zu registrieren, galten wir nun als Persona non Grata bei der Registrierstelle in Budva. Eine Nachregistrierung war nicht möglich und wurden auf das Polizeiamt zur Tourismuspolizei beordert. Dort sollten wir nun darlegen wo wir denn die letzten Tage waren und warum wir uns nicht registriert hätten. Lisa hätte unter die Wahrsagerinnen gehen sollen, denn sie hatte schon im Vorfeld geweissagt, dass der Oberbeamte wohl kein Englisch sprechen könne.
Tatsächlich, Tourismusoberchief und fast kein Englisch. Dafür übernahm seine Kollegin das Wort. Was wir uns denn einbildeten uns nicht zu registrieren, wo wir denn untergekommen waren und warum uns keiner registriert hätte. Nach einer mehr als einmaligen Schilderung der Ereignisse und dass uns ja eigentlich Olga hätte registrieren müssen, beschloss die Dame doch einfach, dass wir jetzt die Strafe zahlen müssen. Ein „NO! We don’t pay the fine“ war unsere doch etwas aggressive Antwort. Soviel verstand unser Superpoliceofficer dann wohl doch und wies seine Kollegin in die Schranken. Sichtlich genervt rief er anschließend unsere derzeitige AirBnB Gastgeberin an. Die hatte damit ja nun gar nichts zu tun und wusste auch nicht was denn die Touristenpolizei nun wollte, weil der Besitzer des AirBnB ja gar nicht in Montenegro war, sondern in Russland wohnt. Da gab es kein klein klein und sie wurde schnurstracks in das Polizeirevier einbestellt. Daraufhin durften wir erstmal gehen und trafen sie dann völlig auf gelöst auf dem Weg zu unserem Special-Forces-Kommissar. Auch wir schilderten ihr wieder unsere Story, immerhin verstand sie Englisch. Lisa begleitete sie dann zum Officer, der sagte, dass sie doch nun die Strafe zu zahlen habe und er mich ja fast in Verwahrsam genommen hätte. Naja, meistens kommt es anders als er denkt.
Unsere Gastgeberin rief dann nämlich einfach bei ihrem Onkel an, der wohl im Serbienkrieg ein General oder sowas gewesen war, der hatte Verbindungen zu hohen Polizeikreisen und schwupps, war alles erledigt, wir waren raus und Olga bekam wohl einen ziemlich mißfälligen Anruf von unserem Polizisten. Bisher wissen wir nicht, ob sie nun die Strafe zahlen musste oder nicht, nachdem das wohl schon das zweite Mal war, dass Volunteers nicht angemeldet wurden. Nachdem die Aufregung mit den staatlichen Organen, übrigens das einzige mal während unseres Sabbaticals, sich gelegt hatte, verblieb nur noch das dumpfe Vorgefühl, ob wir denn über die Grenze gelassen werden und der Weißheit – MELDE DICH ALS TOURIST IN MONTENEGRO IN JEDER STADT AN (24h)!